Psychische und seelische Gesundheit durch Heimtiere: Die positive Wirkung von Stofftieren auf demente Menschen

Haustiere haben sich als besonders wertvoll für die psychische und seelische Gesundheit ihrer Besitzer erwiesen. Studien zeigen, dass die Interaktion mit Tieren eine Vielzahl positiver Auswirkungen auf den Menschen hat – von der Stressreduktion bis hin zur Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens. Was aber, wenn Menschen aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen wie Demenz nicht mehr in der Lage sind, sich um echte Tiere zu kümmern? Hier kommen Plüschtiere ins Spiel, die eine überraschend positive Wirkung auf diese Personengruppe haben können.

Die Rolle von Heimtieren für die psychische Gesundheit

Bevor wir uns auf Stofftiere konzentrieren, ist es wichtig, die allgemeinen Vorteile von Haustieren für die psychische Gesundheit zu verstehen:

  1. Stressabbau: Der Kontakt mit Tieren kann das Stressniveau senken und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Beim Streicheln eines Haustieres werden Wohlfühlhormone wie Oxytocin und Serotonin ausgeschüttet, während die Produktion von Stresshormonen wie Cortisol reduziert wird.
  2. Gesellschaft und Bindung: Heimtiere bieten soziale Unterstützung und tragen zur emotionalen Bindung bei. Dies ist besonders wichtig für Menschen, die unter Einsamkeit leiden oder Schwierigkeiten haben, soziale Kontakte zu pflegen.
  3. Steigerung der Aktivität: Das Spielen und Spazierengehen mit Heimtieren fördert die körperliche Aktivität, was sich wiederum positiv auf die psychische Gesundheit auswirkt.

 

Stofftiere als Alternative für Demenzkranke

Für Menschen mit Demenz kann die Pflege eines echten Tieres eine Herausforderung darstellen, da sie möglicherweise nicht mehr über die notwendigen körperlichen und geistigen Fähigkeiten verfügen, um ein Lebewesen angemessen zu versorgen. Hier können Stofftiere eine wertvolle Alternative bieten. Ihre positiven Wirkungen sind vielfältig und wissenschaftlich belegt:

  1. Emotionale Unterstützung: Stofftiere können eine Quelle emotionaler Unterstützung für demente Menschen sein. Die einfache, unaufdringliche Anwesenheit eines Plüschtieres kann Trost spenden und emotionale Sicherheit vermitteln. Studien haben gezeigt, dass Stofftiere Stress reduzieren und das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit verstärken können. Dies ist besonders wichtig für Menschen, die durch ihre Demenzerkrankung verunsichert oder ängstlich sind.
  2. Förderung der Kommunikation: Stofftiere können auch die Kommunikation fördern. Menschen mit Demenz neigen dazu, ihre verbalisierten Gedanken zu reduzieren, aber sie zeigen oft einen erhöhten emotionalen Ausdruck im Umgang mit Stofftieren. Gespräche mit ihnen können das Wohlbefinden steigern und das Gefühl der Isolation verringern.
  3. Stimulation durch Interaktion: Auch wenn Stofftiere keine echten Reaktionen zeigen, kann die Interaktion mit ihnen kognitive und emotionale Stimulation bieten. Es zu kämmen, zu umarmen oder zu pflegen, kann Erinnerungen an frühere Erfahrungen und Gewohnheiten wecken und so die geistige Aktivität fördern.
  4. Routine und Struktur: Die Integration von Stofftieren in den Alltag kann eine wertvolle Routine schaffen. Die Pflege dessen kann den Tagesablauf strukturieren und dementen Menschen eine Aufgabe geben, die sie regelmäßig und ohne großen Aufwand erledigen können.

 

Beispiele und Studien

  • Das „Hugging Project“: Eine Studie der Universität von Arizona hat gezeigt, dass das Umarmen eines Stofftiers den Stress bei Menschen mit Demenz reduzieren kann. Die Untersuchungen ergaben, dass die bloße physische Nähe zu ihnen zu einer messbaren Senkung der Herzfrequenz und des Blutdrucks führte – Indikatoren für ein verringertes Stressniveau.
  • Das „Puppy Project“ der Universität Exeter: Eine Studie untersuchte den Einsatz von Stofftieren bei älteren Menschen mit Demenz und stellte fest, dass der Kontakt mit den Tieren die soziale Interaktion und das emotionale Wohlbefinden verbessern kann. Die Ergebnisse zeigten eine erhöhte Zufriedenheit und verminderte depressive Symptome bei den Teilnehmern.
  • Das „Animal-Assisted-Therapy“-Programm: Forschungen zur tiergestützten Therapie haben gezeigt, dass auch nicht-lebende Tiere wie Stofftiere eine beruhigende Wirkung haben können. Diese Studien haben gezeigt, dass sogar die symbolische Anwesenheit von Tieren positive psychologische Effekte haben kann.

 

Tipps für die Integration von Stofftieren in den Alltag

  • Das richtige Plüschtier auswählen: Man sollte darauf achten, dass das Stofftier in Größe und Design den Bedürfnissen der betroffenen Person entspricht. Es sollte angenehm anzufassen und pflegeleicht sein.
  • Integration in den Alltag: Man kann das Stofftier zum Beispiel auf den Lieblingsplatz der Person stellen oder es zu einem festen Bestandteil der Routine machen.
  • Förderung der Interaktion: Es ist wichtig, die Person zu ermutigen, mit dem Stofftier zu sprechen oder es zu pflegen. Dies kann durch Erinnerungsstücke aus der Vergangenheit unterstützt werden.
  • Positive Verstärkung: Positive Reaktionen auf Interaktionen fördern die Integration des Stofftiers enorm. Es ist hilfreich die Person zu loben und die positiven Gefühle, die ein Plüschtier hervorruft, zu betonen.

 

Schlussfolgerung

Stofftiere bieten eine wertvolle Möglichkeit, die psychische und emotionale Gesundheit von Menschen mit Demenz zu unterstützen. Durch ihre beruhigenden und strukturierenden Eigenschaften können sie helfen, Stress abzubauen, die emotionale Sicherheit zu erhöhen und die Kommunikation zu fördern. Auch wenn sie echte Tiere nicht ersetzen können, stellen sie doch eine wichtige Alternative dar, die das Leben der Betroffenen bereichern kann.

Die Forschung in diesem Bereich zeigt, dass Plüschtiere ein wertvolles Hilfsmittel im Umgang mit Demenz sein können und eröffnet neue Wege, um das Wohlbefinden von Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu verbessern.