Hunde mit Beruf: Arbeit auf vier Pfoten

Hunde sind nicht nur treue Begleiter und Familienmitglieder, sondern können auch in den unterschiedlichsten Berufen arbeiten. Von klassischen Aufgaben wie Blindenhund oder Polizeihund bis hin zu ungewöhnlichen Berufen wie Trüffelsuchhund oder Therapiehund – ihre Fähigkeiten und Talente machen sie in vielen Bereichen zu unverzichtbaren Helfern. Doch nicht jeder Hund ist für jede Arbeit geeignet. Charakter, Konstitution und spezielle Anforderungen spielen bei der Berufswahl der Hunde eine wichtige Rolle. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf verschiedene Hundeberufe, ihre Voraussetzungen und einige besonders interessante und weniger bekannte Einsatzmöglichkeiten.

1. Blindenführhunde

  • Aufgabe: Blindenführhunde unterstützen sehbehinderte Menschen im Alltag, indem sie diese sicher über Straßen, Hindernisse und in öffentlichen Verkehrsmitteln führen.
  • Voraussetzungen:
    • Wesen: Blindenführhunde müssen geduldig, ruhig und stressresistent sein. Sie dürfen sich nicht leicht ablenken lassen und müssen in jeder Situation zuverlässig arbeiten.
    • Körperbau: Ideal sind mittelgroße Hunde wie Labradore, Golden Retriever oder Deutsche Schäferhunde, die über eine ausreichende Größe und Kraft verfügen, um (auch körperlich) stabil führen zu können.
  • Ausbildung: Die Ausbildung ist intensiv und beginnt meist schon im Welpenalter. Sie umfasst das Erlernen der Grundkommandos, aber auch komplexere Aufgaben wie das Ignorieren von Ablenkungen und das sichere Führen in allen Umgebungen.

 

2. Polizei- und Spürhunde

  • Aufgabe: Polizeihunde werden bei der Suche nach Drogen, Sprengstoff, vermissten Personen oder Verdächtigen eingesetzt. Spürhunde können auch bei der Suche nach Leichen oder bei der Trümmerbeseitigung nach Naturkatastrophen eingesetzt werden.
  • Anforderungen:
    • Wesen: Hunde in diesen Berufen müssen mutig, selbstbewusst und lernwillig sein. Ein ausgeprägter Spiel- und Beutetrieb ist ebenfalls von Vorteil, da viele Aufgaben spielerisch trainiert werden.
    • Körperbau: Robuste, kräftige Hunde wie Malinois, Deutsche Schäferhunde oder auch Belgische Schäferhunde werden häufig gewählt, da sie ausdauernd und leistungsfähig sind.
  • Ausbildung: Die Ausbildung zum Polizeihund ist anspruchsvoll und dauert oft mehrere Jahre. Sie erfordert eine enge Bindung zum Hundeführer und beinhaltet Gehorsam, Fährtensuche und Angriffstraining.

 

3. Therapiehunde

  • Aufgabe: Therapiehunde unterstützen Menschen in therapeutischen und pädagogischen Settings. Sie werden in Krankenhäusern, Altenheimen, Schulen und in der Rehabilitation eingesetzt, um emotionale Unterstützung zu geben und die Genesung zu fördern.
  • Voraussetzungen:
    • Wesen: Diese Hunde müssen besonders freundlich, ruhig und menschenbezogen sein. Sie sollten keine Angst vor Fremden haben und sich gut an verschiedene Umgebungen anpassen können.
    • Körperbau: Größe und Rasse sind weniger wichtig, aber Golden Retriever, Labradore oder Collies werden wegen ihres sanften Wesens oft eingesetzt.
  • Ausbildung: Therapiehunde durchlaufen eine spezielle Ausbildung, in der sie lernen, auf Kommandos zu hören und sich in allen möglichen Situationen angemessen zu verhalten. Ihre Besitzer werden in der Regel ebenfalls geschult, um die Hunde richtig einsetzen zu können.

 

4. Trüffelsuchhunde

  • Aufgabe: Trüffelsuchhunde sind darauf trainiert, den wertvollen Pilz Trüffel im Boden aufzuspüren, eine Aufgabe, die früher sogenannte Trüffelschweine übernahmen.
  • Anforderungen:
    • Wesen: Trüffelsuchhunde müssen über einen ausgeprägten Geruchssinn und eine hohe Suchmotivation verfügen. Sie müssen konzentriert und geduldig arbeiten können.
    • Körperbau: Häufig wird der Lagotto Romagnolo eingesetzt, eine Rasse, die speziell für diese Aufgabe gezüchtet wurde. Aber auch andere Hunde mit ausgeprägtem Geruchssinn, wie z.B. Cocker Spaniels, können geeignet sein.
  • Ausbildung: Die Ausbildung konzentriert sich auf das Erlernen des spezifischen Trüffelgeruchs und das gezielte Ausgraben der Pilze, ohne diese zu beschädigen.

 

5. Rettungshunde

  • Aufgabe: Rettungshunde werden ausgebildet, um vermisste Personen in der Wildnis, bei Lawinenabgängen oder nach Erdbeben aufzuspüren. Sie spielen eine lebenswichtige Rolle bei Rettungsaktionen.
  • Voraussetzungen:
    • Wesen: Rettungshunde brauchen einen starken Arbeitswillen, Mut und Ausdauer. Sie müssen belastbar sein und dürfen sich auch in schwieriger Umgebung nicht entmutigen lassen.
    • Körperbau: Rassen wie Border Collies, Labrador oder Deutsche Schäferhunde sind beliebt, da sie wendig und ausdauernd sind.
  • Ausbildung: Die Ausbildung umfasst das Suchen und Retten, sowie das Überwinden von Hindernissen und das Erlernen des richtigen Verhaltens in kritischen Situationen. Ein ausgeprägter Gehorsam und die Fähigkeit, auch in Stresssituationen klar zu handeln, sind unerlässlich.

 

6. Diabetikerwarnhunde

  • Aufgabe: Diabetikerwarnhunde werden darauf trainiert, Veränderungen des Blutzuckerspiegels ihres Besitzers zu erschnüffeln und rechtzeitig Alarm zu geben.
  • Anforderungen:
    • Wesen: Diese Hunde müssen sehr aufmerksam, zuverlässig und einfühlsam sein. Sie sollten eine starke Bindung zu ihrem Besitzer haben.
    • Körperbau: Es gibt keine besonderen Anforderungen an Rasse oder Körperbau, wichtiger sind der Geruchssinn und die Sensibilität des Hundes.
  • Ausbildung: Die Ausbildung umfasst das Erlernen der Geruchsveränderung, die mit einer Veränderung des Blutzuckerspiegels einhergeht, und das Erlernen spezifischer Alarmmethoden wie Lecken oder Anstupsen des Besitzers.

 

7. Herdenschutzhunde

  • Aufgabe: Herdenschutzhunde bewachen und schützen Herden vor Raubtieren und Dieben. Sie arbeiten oft in sehr abgelegenen Gebieten und müssen selbstständig arbeiten.
  • Anforderungen:
    • Wesen: Diese Hunde sollten selbständig und mutig sein und einen starken Schutztrieb aufweisen. Sie müssen in der Lage sein, selbständig Entscheidungen zu treffen und Gefahren zu erkennen.
    • Körperbau: Typische Rassen sind der Pyrenäenberghund, der Maremmano-Abruzzese oder der Kangal-Mischling, welche in der Regel keine Scheu vor „schlechtem“ Wetter haben und strapazierfähig sind.
  • Ausbildung: Die Hunde wachsen meist von klein auf in der Herde auf und lernen durch Erfahrung. Ihr natürliches Verhalten wird durch Training unterstützt, um einen wirksamen Schutz zu gewährleisten.

 

Fazit: Hundeberufe erfordern die richtigen Voraussetzungen.

Obwohl Hunde in den verschiedensten Berufen eingesetzt werden können, hängt der Erfolg stark von der Auswahl des richtigen Hundes ab. Wesen, Temperament und spezifische Fähigkeiten spielen eine zentrale Rolle bei der Auswahl des geeigneten Berufs. Die Auswahl sollte sorgfältig erfolgen, damit der Hund bei seiner Arbeit glücklich und gesund ist. Hundeberufe sind nicht nur faszinierend, sondern bieten den Tieren auch eine sinnvolle Beschäftigung, die sie körperlich und geistig auslastet. Wenn die Bedingungen stimmen, können Hunde mit einem Beruf nicht nur ihren Menschen helfen, sondern auch selbst Freude an der Arbeit haben.