Stressfreier Transport: So reisen Pferde sicher und entspannt

Ob Turnier, Umzug, Klinikaufenthalt oder Ausritt in unbekannte Gefilde – früher oder später steht fast jedem Pferd ein Transport bevor. Für viele Pferde bedeutet dies eine Stresssituation, die sowohl physisch als auch psychisch belastend sein kann. Mit der richtigen Vorbereitung und ruhiger Begleitung kann man jedoch viel dafür tun, dass das Pferd entspannt und sicher reist.

Hier erfahrt ihr, wie ihr den Pferdetransport optimal vorbereitet, worauf ihr während der Fahrt achten solltet und welche Techniken helfen, die Reise für euer Pferd angenehmer zu gestalten

1. Gute Vorbereitung ist alles

Vertrautheit schaffen:

Je vertrauter ein Pferd mit dem Transporter oder Anhänger ist, desto entspannter wird das Verladen sein. Ideal ist es, den Transport schon Wochen oder Monate vor dem eigentlichen Termin regelmäßig zu üben. Lassen Sie Ihr Pferd ohne Druck in Ruhe einsteigen und belohnen Sie ruhiges Verhalten.

Checkliste zur Transportvorbereitung:

  • Transportmittel rechtzeitig überprüfen (Bremsen, Beleuchtung, Boden)
  • Rutschfeste Matten auslegen
  • Passende Halfter und Transportgamaschen verwenden
  • Futter und Wasser für Pausen mitnehmen
  • Erste-Hilfe-Kasten für Pferd und Mensch griffbereit haben
  • Transportpapiere (z.B. Equidenpass) nicht vergessen
  • Gesundheitscheck: Vor längeren Reisen sollte ein Gesundheitscheck beim Tierarzt durchgeführt werden, vor allem bei älteren Pferden oder Pferden mit bekannten Vorerkrankungen.

 

2. Entspannt verladen – so geht’s

Die Verladung ist oft der kritischste Moment. Wichtig ist: Keine Hektik, kein Stress.

Unsere Tipps:

  • Ruhige, klare Körpersprache: Geduldig, aber bestimmt sein.
  • Helfer einplanen, die unterstützend zur Seite stehen.
  • Loben und belohnen, sobald das Pferd kooperiert.
  • Auf keinen Fall Gewalt anwenden – das verschlimmert die Situation langfristig.
  • Manche Pferde fühlen sich wohler, wenn ein vertrautes Pferd bereits im Transporter sitzt.

 

3. Sicherheit während der Fahrt

Während der Fahrt heißt es: Sicherheit und Ruhe bewahren.

Darauf sollte man achten:

  • Ruhiges Fahren: Ruckartige Bewegungen, starkes Bremsen und scharfe Kurven vermeiden.
  • Regelmäßige Pausen einlegen (alle 3-4 Stunden), damit sich das Pferd erholen kann.
  • Immer für gute Belüftung im Transporter sorgen – aber auf Zugluft achten!
  • Bei längeren Fahrten dem Pferd zwischendurch Wasser anbieten.
  • Wenn möglich, das Pferd während der Fahrt beobachten (Kamera oder Sichtfenster), ohne es zu beunruhigen.

 

4. Entspannungstechniken für nervöse Pferde

Beruhigende Rituale: Das Pferd kennt die eigene Stimme – ruhiges, gleichmäßiges Sprechen vor und während der Fahrt wirkt beruhigend.

Natürliche Unterstützung: Bei besonders nervösen Pferden können beruhigende Ergänzungsfuttermittel (z.B. auf Magnesiumbasis oder Kräutermischungen) helfen. Achtet aber darauf, dass diese unbedenklich und mit dem Tierarzt abgesprochen sind.

Training im Vorfeld: Mit dem Pferd nicht nur das Einsteigen, sondern auch das Stehen und Warten im Anhänger üben. Auch kurze „Trockenübungen“, bei denen der Anhänger einfach still steht, können helfen, das Vertrauen zu stärken.

5. Nach der Ankunft: Erholung ermöglichen

Nach der Reise sollte dem Pferd genügend Zeit zum Ausruhen gegeben werden. Ein kleiner Spaziergang, lockeres Longieren oder Koppelgang helfen, die Muskulatur zu entspannen und Stress abzubauen.

Darauf achten:

  • Ausreichend Wasser zur Verfügung stellen
  • Das Pferd gut beobachten (Kreislauf, Atmung, Appetit)
  • Bei Bedarf leichte Dehnübungen oder Massagen einbauen

 

Fazit:

Ein entspannter Transport beginnt lange vor der eigentlichen Fahrt. Durch gute Vorbereitung, ruhiges Verhalten und einfühlsame Begleitung kann dem Pferd viel Stress erspart werden. Jede positive Reiseerfahrung stärkt das Vertrauen eures Pferdes und macht zukünftige Transporte einfacher und sicherer.